Zwei deutsche Staaten

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges entstanden zwei deutsche Staaten. Die Bundesrepublik Deutschland im Westen und die Deutsche Demokratische Republik im Osten. Die Staaten gehörten jeweils einem anderen politischen Bündnisblock des Ost-West-Konfliktes an. Die Berliner Mauer stand seitdem symbolisch für die Teilung Deutschlands.

Foto, 1987, akg-images / Nelly Rau-Häring.

Arbeitsmigration in die Bundesrepublik

In der Bundesrepublik wurden ab den 1950er Jahren immer mehr Arbeitskräfte benötigt. In sogenannten Anwerbeabkommen wurden Arbeitskräfte aus verschiedenen Staaten nach Deutschland geholt. Auf dem Foto sind italienische Gastarbeiter*innen und deren Kinder zu sehen, die aus ihrem Weihnachtsurlaub in Italien zurückkommen.

04.01.1972. imago images / Rust

Arbeitsmigration in die DDR

Die DDR hatte seit ihrer Gründung mit einem Mangel an Arbeitskräften zu kämpfen. Um ihren Arbeitskräftebedarf zu decken, beschloss die DDR, aus anderen sozialistischen Ländern Arbeitskräfte anzuwerben, die Vertragsarbeiter*innen. Auf dem Foto sind vietnamesische Vertragsarbeiter mit ihren deutschen Kollegen bei der Montage von Autokarosserien zu sehen.

Bundesstiftung Aufarbeitung, Klaus Mehner, Bild 90_0725_WIF-IFA_10

Aussiedler aus Osteuropa

In vielen Regionen Ostmitteleuropas und Osteuropas leben seit hunderten Jahren Deutsche und die Nachfahren deutscher Siedler*innen. Im 20. Jahrhundert entscheiden sich viele dazu, wieder nach Deutschland zurückzukehren. Vor allem in den Jahren 1989 und 1990 kamen tausende sogenannter Aussiedler*innen nach Deutschland. Auf dem Foto ist das Grenzdurchgangslager Friedland in der Bundesrepublik zu sehen. 1988.

picture alliance/ullstein bild/Gisbert Paech

Proteste in der DDR

Ende der 1980er Jahre kommt es in den Staaten des Ostblocks zu Protesten gegen die sozialistischen Regierungen. Die Protestierenden fordern mehr demokratische Rechte und eine bessere wirtschaftliche Versorgung. Auch in der seit 40 Jahren bestehenden DDR kommt es zu überall zu Protesten gegen die Staatsführung.

Bundesstiftung Aufarbeitung, Jürgen Nagel, Bild 2349_009

Mauerfall 1989

Die Mauer hat ihren Schrecken verloren: Jugendliche sind auf die Mauer geklettert und schauen hinüber in den anderen Teil Berlins. Nur wenige Jahre zuvor wäre dies unmöglich gewesen.

Bundesstiftung Aufarbeitung, Günter Bersch, Bild Bersch-030-A070-2017

Deutsche Einheit 1990

Die Veränderungen und Demonstrationen in den Staaten des Ostblocks führten im Herbst 1989 zum Zusammenbrechen der kommunistischen Regierungen in Europa. In den folgenden Monaten wurde dann auch die deutsche Wiedervereinigung, der DDR und der Bundesrepublik Deutschland, beschlossen. Begeisterte Berliner stehen auf der Berliner Mauer am Brandenburger Tor.

imago images / F. Berger

Wirtschaftliche Umbrüche

Der Mauerfall und die Wiedervereinigung führten zum Niedergang der ehemaligen DDR-Wirtschaft. Tausende Betriebe mussten schließen und Hundertausende wurden arbeitslos.Bergwerksarbeiter, sogenannte „Kumpel“, demonstrieren vor dem Werk Bleicherode der Kali Südharz AG für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze.

Foto 1990. akg-images / picture-alliance / ZB / Eberhard Klöppel

Rassismus im vereinten Deutschland

In den frühen 1990er Jahren kommt es in überall in der Bundesrepublik zu rassistischen Gewalttaten. In Solingen kommt es 1993 zu einem Anschlag auf ein Wohnhaus, welches von mehreren türkischen Familien bewohnt wird. 5 Menschen sterben. Nur ein Jahr später kommt es in Rostock-Lichtenhagen zu den bislang schwersten rassistischen Ausschreitungen in der Geschichte der Bundesrepublik. Vielfach finden aber auch Kundgebungen gegen Rassismus und Rechtsextremismus statt, wie hier in Frankfurt am Main, 25. Mai 1993.

akg-images / picture-alliance / dpa

„Deutschsein" ?

Ein Mann zeigt seinen bosnischen und einen deutschen Pass. Im Jahr 2000 wurde das bisherige Staatsangehörigkeitsgesetz von 1913 um das Geburtsortsprinzip ergänzt: Wenn ein Elternteil seit mindestens acht Jahren in Deutschland lebt und ein unbefristetes Aufenthaltsrecht hat, erwirbt das Kind bei der Geburt die deutsche Staatsangehörigkeit. Auch eine Einbürgerung ist nun bereits nach acht statt bisher 15 Jahren möglich. Ursprünglich sah das Gesetz vor, dass die Kinder sich spätestens im Alter von 23 Jahren für eine Staatsbürgerschaft entscheiden mussten. Diese Regelung wurde 2014 gestrichen, so dass nun beide Staatsangehörigkeiten behalten werden können.

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EREIGNISSE  

Wie war das jetzt nochmal mit der Wiedervereinigung? Wofür stand „DDR“? Und warum kam es zur friedlichen Revolution? Antworten auf diese Fragen findest du in den drei Ereignismodulen. Hier kannst du dich über die Geschichte der beiden deutschen Staaten, die Ereignisse der Jahre 1989/1990 sowie über die ersten Jahre der deutschen Einheit informieren.

Deutsch-Deutsche Ereignisse von 1980 bis 2000 

Ereignismodul 1: 1980-1989

Zwischen Kontinuität und Umbruch

Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs war Europa und auch Deutschland in zwei politische Lager geteilt. Es schien, als würde dieser Konflikt ewig bestehen. Dennoch gab es in den 1980er Jahren auch zahlreiche Ereignisse, die Veränderungen mit sich brachten.

Ereignismodul 2: 1989-1990

Mauerfall und Wiedervereinigung

Das Doppeljahr 1989/1990 markiert einen wichtigen Wendepunkt in der Geschichte Europas. Die undurchdringliche Grenze mitten durch Deutschland wurde 1989 geöffnet – der Fall der Berliner Mauer. Wenige Monate später war Deutschland wiedervereinigt und die Welt eine andere.

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Ereignismodul 3: 1990-2000

Neue Herausforderungen

Millionen von Menschen jubelten 1990: Deutschland wurde wiedervereinigt und der Kalte Krieg schien beendet. Dennoch gestalteten sich die ersten Einheitsjahre durchaus schwierig.